Sonntag, 28. Juni 2009

visionen von zuckerbohnen

visionen von zuckerbohnen
visionen von erlegten hirschen -
platzhirsche der Provinz
lassen die gazellen an grünen auen darben
mein stolz auf die rostbraunen narben
der vergangenheit legt sich -
die gegenwart wird endlich mal erträglich

einträgliche tägliche abzählreime
tragen frucht, keimen, werden dreimal mehr wert
und umgekehrt kann man sagen dass ein schwert
in meinem rücken steckt
ich hab es beim blick in den rückspiegel neulich entdeckt
weil da etwas unerwartet funkelte
ich nahm es stirnrunzelnd wahr als gleichnis unserer liebe
die über sieben brücken
hinter dicken buchrücken
in einem einsamen glück
zurückgezogen lebt
sag nicht 'abgestorben'
sie lebt nur vorsichtig, für morgen,
weil ihr jetzt alles so porös und unhaltbar scheint
sie wartet bis zum ende der mindesthaltbarkeit
in einer vakuum-klitsche
aber immer absprungbereit auf der ladepritsche

wie gerne ich jetzt baden würde
im atlantik oder mittelmeer
oder zur not in freudentränen
mir geht es gut -
hatte ich das schon erwähnt?
heute habe ich mein pferd ausgewildert
ich hatte ihm den weg zur wildnis
bereits vorgestern neongelb ausgeschildert.
in diesem sinne.

(kopierrecht liegt bei obi 2009)

2 Kommentare:

  1. Jo bin gerade erst auf diesen Blog gestoßen...
    Dat kommt ziemlich kool, was man hier so liest (deckt sich sehr mit meinem Textgut) - is aber keine "Ghostwriter-Action" oder? Naja...jedenfalls keep on...ick schau wieder rum...!

    AntwortenLöschen
  2. hey, dank dir für den Kommentar! Der erste Text ist eine schnoddrige Übersetzung, wie ich spärlich angegeben habe: von einem Pharcyde-Track von 1996. Der zweite Text ist von mir. midnight movie, geisterstundenwriter.

    AntwortenLöschen